Willkommen. Welcome. Ciao. Bonjour. …and come again.

"Ich hab mich gemacht. Ich hab mich zu dem gemacht, was ich bin. Ich hab mich verändert. Ich bin ein anderer geworden. Ich bin für meine Geschichte verantwortlich geworden. Ich bin für die Geschichten der anderen mitverantwortlich geworden. Ich bin eine Geschichte unter anderen geworden. Ich bin mündig geworden. Ich bin handlungsfähig geworden. Ich bin vertragsfähig geworden. Ich bin eines letzten Willens fähig geworden. Ich bin bußpflichtig geworden. Ich bin wohnsitzpflichtig geworden. Ich bin steuerpflichtig geworden. Ich bin stellungspflichtig geworden. Ich bin schulpflichtig geworden. Ich bin zahlungspflichtig geworden. Ich bin ausweispflichtig geworden. Ich bin beweißpflichtig geworden. Ich bin meldepflichtig geworden. Ich bin unterhaltungspflichtig geworden. Ich bin exekutionspflichtig geworden. Ich bin aussagepflichtig geworden.

Ich bin geworden.
(aus: Peter Handke, Selbstbezichtigung)

Wie ich geworden bin und was ich zu verantworten habe, finden Sie hier. Schauen Sie sich um und kommen Sie wieder.

Kurzbiographie

Pepe Danquart drehte von 1968 bis 1974 seine ersten Super-8-Filme. 1977 war er Initiator und Gründungsmitglied der Medienwerkstatt Freiburg (MWF). Das sich als radikal politisch verstehende Videofilm-Kollektiv realisierte bis 1991 mehr als 30 Dokumentarfilme und agitatorische Kunstvideos (u. a. “Paßt bloß auf” 1980 und “Geisterfahrer – Eine utopische Kolportage” 1985). Die Arbeiten der Medienwerkstatt, an denen Danquart als Autor, Regisseur und Produzent beteiligt war, erhielten zahlreiche Auszeichnungen, u. a. 1987 den Dokumentarfilmpreis der deutschen Filmkritik für das künstlerische Gesamtwerk.

Zwei Jahre später verließ Pepe Danquart das Kollektiv und drehte in Berlin seinen ersten kurzen Spielfilm. Der Erfolg war überwältigend. Für “Schwarzfahrer” (1994) erhielt Pepe Danquart den Oscar© für den Besten Kurzfilm. Mit “Nach Saison” (1994-1997), der u.a. den Friedensfilmpreis der Berlinale, Grand Prize San Francisco Filmfestival, Grand Prize Valladolid, Pare Lorenzt Award L.A., erhielt, festigte Danquart seinen Ruf als international bedeutender Regisseur.

Seither arbeitet er erfolgreich mit Mirjam Quinte, quinte filmproduktion, zusammen. Alle Dokumentarfilme werden von ihr vertrauensvoll und kenntnisreich von der Idee bis zum Vertrieb produziert und betreut. Ab 2000 produzierte Danquart gemeinsam mit Miriam Quinte Dokumentarfilme wie „Working Mans Death" und „Whores Glory" in der Regie von Michael Glawogger.

„Heimspiel” (1999), ein Film zur Wiedervereinigung anhand der Berliner Eishockeymannschaft “Eisbären”, eröffnete 1999 eine Trilogie von Sport-Dokumentarfilmen, die mit ihren hohen Zuschauerzahlen die Kinotauglichkeit des dokumentarischen Films unter Beweis stellten. Neben zahlreichen Auszeichnungen erhielt „Heimspiel“ 2000 den Deutschen Filmpreis für die Beste Regie. „Höllentour” (2004) setzte mit der Darstellung der Leidens- und Freundschaftsfähigkeit der Radprofis während der Tour de France neue Maßstäbe in der Sportfotografie. „Am Limit“, der Film über die Extremkletterer Thomas und Alexander Huber, kam 2007 erfolgreich in die deutschen Kinos. Die Sport-Trilogie erhielt zahlreiche weitere Preise, u.a. den Bayerischer Filmpreis, sowie zweimal die Nominierung zum Deutschen und Europäischen Filmpreis als Bester Dokumentarfilm.

Ab 2008 realisierte Pepe Danquart den Film „Joschka und Herr Fischer – eine biographische Zeitreise”, der mit innovativem filmästhetischen Anspruch 60 Jahre deutsche Geschichte jenseits klassischer Porträt- oder Historienfilme visuell erfahrbar macht. Kinostart hatte der außergewöhnliche Dokumentarfilm im Frühjahr 2011.

Seit den 90er Jahren dreht Pepe Danquart fiktionale Filme fürs Kino: „Daedalus“ (1991), „Mörderinnen“ (2001), ”Semana Santa“ (2002) und „C®ook“ (2004), dt. Verleihtitel: „Basta. Rotwein oder Totsein“.

Pepe Danquart inszeniert seit 1995 Musikvideos, seit 2005 dreht er zudem Commercials, meist mit der Werbefilmproduktion BIGFISH. Seine erste Bühnenarbeit „Human Voices“ feierte 2006 im Berliner Tipi Premiere, lief über Monate erfolgreich und wurde dort 2007 wiederaufgenommen.

Im Februar 2008 gründet er zusammen mit Susa Kusche, Andrea Roman und Uwe Spiller die Produktionsfirma bittersuess pictures GmbH mit dem Ziel, Spielfilme zu realisieren, die „das Publikum weiterempfehlen wird”. Bereit die erste Produktion „Shahada“, ein Diplomfilm des Absolventen der Ludwigsburger Filmakademie Burhan Durbani, lief 2010 im internationalen Wettbewerb der Berlinale.

2008 wird Pepe Danquart als Professor für Film an die Hochschule für Bildende Künste in Hamburg berufen, wo er im Studienschwerpunkt Film filmtheoretisch, filmgeschichtlich und praxisbezogen lehrt.

2012/13 drehte und produzierte Pepe Danquart die aufwendige Verfilmung des Bestseller-Romans „Lauf Junge Lauf” in einer deutsch-französischen Ko-Produktion. Der Film feierte 2014 seine Weltpremiere im neu gebauten jüdischen Museum in Warsaw, Polen und lief auf zahlreichen internationalen Filmfestivals.

Momentan bereitet Danquart die Verfilmung von Jörg Fausers Kultroman “Rohstoff” vor. Das Projekt befindet sich in der Drehbuchentwicklung. Im Spätsommer 2018 begann Pepe Danquart mit Dreharbeiten zu „Vor mir der Süden“, einem Dokumentarfilm auf den Spuren Pasolinis an die Küsten Italiens. Im vergangen Jahr 2019 wurde der Film fertig gestellt und hatte seine Weltpremiere im Wettbewerb des Internationalen Dokumentarfilmfestivals in München 2020. 2023 wurde der Dokumentarfilm "Daniel Richter - Malerei" fertiggestellt und feierte seine Kinopremiere.

Pepe Danquart ist Mitglied der Academy of Motion Pictures Arts and Science, der Europäischen Filmakademie und ist Gründungsmitglied der Deutschen Filmakademie, wo er in den Jahren von 2011 bis 2017 auch im Vorstand war.