Basta. Rotwein oder Totsein

Spielfilm, A/ D 2003/ 04

»Wien sei genau die Märchenstadt, die er sich vorgestellt habe, sagt Pepe Danquart, Cineast, Gourmet und Regisseur von Basta. Logisch könne ein Film über die Russenmafia auch überall sonst spielen. Aber das wäre dann eine ganz andere Art von Subkultur. Die Leichtigkeit und der Schmäh würden fehlen. Das gibt es nur in Wien. Dort wo man die Exzentriker liebt, weil man sie versteht. Wo einer wie Oskar vielleicht sogar eine Chance auf ein traumhaftes Ende hat. Solange er nichts anbrennen lässt.«

Interview mit Pepe Danquart: Über Gägnster und Köche

Über den Film

Oskar (Henry Hübchen) hat versprochen, an seinem Aggressionspotential zu arbeiten. Aber auch sonst hätte sich Maria (Corinna Harfouch) in ihn verliebt. Nun sind sie ein Paar, der Gangster, dessen große Leidenschaft das Kochen ist, und die Psychotherapeutin, die glaubt, dass man alle Probleme im Gespräch lösen kann. "Warum lassen Sie nicht los und wir machen zusammen eine Atemübung?" Manchmal hilft das ja. Aber nicht immer.

Basta. beginnt mit einem leidenschaftlichen Kuss und dem lauten Heulen von Polizeisirenen. Oskar sitzt in der Falle, der er mit Marias Hilfe vorerst entkommt. Er beschließt, seinem bisherigen Leben als knallharter Geldeintreiber der Russenmafia und als lebender Legende der Wiener Unterwelt abzuschwören. Er hat keine Lust mehr, in fremde Kniescheiben zu schießen. Er will sich in Zukunft nur mehr der Kochkunst widmen – und seiner Liebe zu Maria.

Konstantin (Karlheinz Hackl), Feinschmecker und Mafia-Pate hält Leben und Tod in seinen Händen. Oskar ist sein ältester Freund und sein bester Mann. So eine Spitzenkraft lässt kein Pate gerne ziehen. Aber was willst du tun, wenn einer Koch und Killer also gleich doppelter Exzentriker ist?

Konstantin macht gemütliche Miene zum gefährlichen Spiel. Einen einzigen Job nur noch soll Oskar erledigen, dann darf er unbehelligt seiner Wege gehen. Leo (Paulus Manker), Sadist, Kokser und Bordellbetreiber, war mit Konstantins Tochter verheiratet. Angeblich hat er sie geliebt, aber nun ist sie tot, und um Konstantins Trauer zu besänftigen, muss auch Leo sterben. Oskars letzter Job. Kontrolle ist bekanntlich besser als Vertrauen. Also bekommt Oskar Hilfe zugeteilt: Valentin (Moritz Bleibtreu) und Belmondo (Roland Düringer) stehen ihm zur Seite. Falls Oskar in Schwierigkeiten - oder auf dumme Ideen - kommt.

Oskar kennt viele Geheimnisse. Er hat sie in ein Buch geschrieben. Keiner weiß, was drin steht. Nicht einmal die Dame vom Verlag (Nadeshda Brennicke). Das stiftet Verwirrung. Denn klar kannst du Gangster und Gourmet sein wollen, aber nicht Geheimnisträger und Buchautor auch noch dazu. So ein Buch kann viele Menschen ins Grab bringen. Als Ersten natürlich den Autor selbst.

Nun ist Konstantin hinter Oskar her. Die Polizisten Nowak (Josef Hader) und Klein (Georg Veitl) sind hinter Oskar und Konstantin her. Leo hält Maria in seinem Club gefangen, wo er genüsslich Folterspiele mit ihr treibt, um Oskar endlich aus der Reserve zu locken. Die Dame vom Verlag hat sich in die Unterwelt verliebt, weil sie den gefährlichen Charme von Valentin so aufregend und sexy findet. Und der Belmondo hat sowieso noch nie sehr viel begriffen. Da wird sich jetzt auch nichts mehr ändern.

Der große Showdown findet in der Küche statt, wie es sich gehört für eine kulinarische Gangsterkomödie. Neben Konstantin hat Oskar noch einen anderen Freund aus alten Tagen: den Restaurantbesitzer und Haubenkoch Paul (gespielt vom deutschen Starkoch Vincent Klink). Gemeinsam schieben sie einen Braten der besonderen Art ins Rohr.

Jetzt müssen nur noch die Beilagen geklärt werden. Falls sich im letzten Moment nicht doch noch wer eine Kugel einfängt. Könnte durchaus sein. Bei derartig viel Gewalt zwischen den Gängen. Denn auch wenn Oskar an seinem Aggressionspotential arbeitet, irgendwie will er halt auch einen glatten Ausstieg schaffen.

Cast & Crew

Starring:
Henry Hübchen
Moritz Bleibtreu
Corinna Harfouch
Nadeshda Brennike
Roland Düringer
Josef Hader
Regie:
Pepe Danquart
Drehbuch:
Chris Kraus
Mitarbeit:
Martin Daniel,
Pepe Danquart,
Milan Dor,
Mike Majzen
Kamera:
Carl-F. Koschnick
Sound:
Heinz Ebner
Art Direction:
Isidor Wimmen
Produzenten:
Danny Krausz & Kurt Stocker, DOR Film
Auszeichnung:
Preis der deutschen Filmkritik für besten Schnitt, 2004