Seit einem Jahrzehnt hat sich ein neuer AutorInnenfilm entwickelt, der nicht vor menschlichen Abgründen zurückschreckt. In ihren Filmen dringen sie in die Privatsphäre der Menschen ein und zeigen auch deren hässliche Seiten. KritikerInnen werfen ihnen vor, sie stellen die Menschen bloß und missbrauchen sie für ihre Zwecke. Andere lobten ihren furchtlosen Blick in die alltägliche Hölle. Die Rede ist von den Österreichern Ulrich Seidl, Michael Glawogger, Michael Hanecke, Barbara Albert u.v.a.m. Ihre Filme werden weltweit gezeigt, gewinnen internationale Preise – und doch kennt das breite, manchmal auch das sachkundige Publikum ihre (dokumentarischen) Filme nicht. Nachdem wir uns im SoSe 2013 dem Thema angenähert und mit Michael Glawogger und Wolfgang Thaler eine intensive Woche verbracht haben, werden wir in der Fortführung des Seminars vertiefend in die Filmsprache der verschiedenen Autoren einsteigen, den literarischen und geschichtlichen Hintergrund dieser Filmkultur analysieren und natürlich Entdeckungen machen mit Unbekanntem. Als Gast für ein Intensivseminar ist Ulrich Seidl angefragt.
Die Duisburger Filmwoche ist das Festival des deutschsprachigen Dokumentarfilms und bietet darüber hinaus einen Einblick in die »theoretische Welt der Wirklichkeitsabbildung«. Mehr ein Kolloquium, als ein Festival. Jeder vorgestellte Film wird anschliessend in vorbereiteter Moderation mit dem Publikum diskutiert. Außerdem ein Ort, wo die Dokumentarfilmer auf Produzenten und Redakteure dieses Genres treffen und sich allabendlich mit KollegInnen austauschen können. Weiterhin wird für die teilnehmenden Studierenden eine Masterclass renommierter Filmemacher angeboten.